Corona-WG: Langsam zurück zum Normal?

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Alles wird wieder ein bisschen normaler. Die Spielplätze sind wieder offen, die Biergärten machen wieder auf und auch in Restaurants können wir schon bald wieder essen gehen. Klingt eigentlich gut. Ich lese aktuell wenig Nachrichten, schaue nur am Ende der Woche alle Satire-Sendungen, die ich finden kann. Lache wenn’s zum weinen nicht reicht.

Es passiert gerade auch viel fuck-up Zeug. Mehrfach wurden Journalisten auf Demonstrationen getreten oder zusammengeschlagen. Die Mindestabstandsregeln in Schulen werden eingehalten, aber auf dem Weg zur und von der Schule kann der Abstand nicht gewährleistet werden, weil dann mehr Busse und Fahrer gebraucht werden. Wer das zahlen soll? Keine Ahnung, deswegen scheißen wir mal gepflegt auf diesen Abstand. Ich meine, das kannst du dir einfach nicht ausdenken. Mal sehen, ob in einem Monat die Zahlen wieder nach oben gehen.

Verschwörungstheorien überschwemmen das Netz und genau so viele Verschwörungs-Erklär-Videos tauchen auf. Nein, Bill Gates will nicht die Menschheit zwangsimpfen. Ist das so schwer zu verstehen? Werden gerade viele Menschen einfach irgendwie wahnsinnig, weil sie es nicht aushalten können, sich mit sich selbst zu beschäftigen oder sich mal mit gar nichts zu beschäftigen? Ich meine, ich bin keine krasse Selbstoptimiererin, aber ich versuche, mit mir selbst klarzukommen und nicht durchzudrehen. Ich hab sogar angefangen, jeden Tag zu meditieren, obwohl ich mir manchmal immer noch sehr seltsam und hippie-mäßig vorkomme. Aber was soll’s, ich hab’ das Gefühl, dass es mir beim Fokussieren hilft. Ich bin zwar immer noch nicht gut darin, ohne äußere Anreize viel auf die Kette zu kriegen, aber wenigstens ab und zu bekomme ich irgendwas gebacken. Zum Beispiel beim Wohngeldamt endlich jemanden an die Strippe zu bekommen. Es ist zwar nicht mein zuständiger Betreuer, aber was soll’s. Wohngeld sieht aktuell eher mau aus, aber was könnte mehr Spaß machen, als ein paar Formulare auszufüllen. Was von der To-Do-Liste gestrichen!

Beim Großen geht auch langsam was vorwärts. Wir haben Stellenangebote rausgesucht. Immerhin etwas. Wird nicht leicht, irgendwas für ihn zu finden, weil es seit knapp fünf Jahren an seinem Master sitzt und die letzten eineinhalb Jahre quasi nichts gemacht hat. Wie schreibt man so ein Anschreiben? “Ich weiß, ich hab die letzten Jahre nichts gemacht, aber ich kann ‘n paar Sachen, vielleicht, wäre cool, wenn ihr mich einstellen würdet?” Eher schwierig. Vor allem ist Elektrotechnik ein Feld, in dem ich mich absolut nicht auskenne und daraus dann eine Bewerbung zu zaubern, nicht zwangsläufig meine Stärke.

Es gibt also einige Baustellen. Ich bin mal gespannt, was die Lockerungen so mit sich bringen und hoffe, dass die meisten Leute vernünftig sind. Falls nicht, bleib ich einfach noch eine Weile in der Corona WG. Das Essen ist nämlich ziemlich gut.

-Lea K.

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