Ich habe geträumt…

… ich weiß nicht von wem.

Im Sommer 2014 war ich für ein paar Tage in Gandersheim, es war das Wochenende meines 30. Geburtstags, einen Tag vor der Sommersonnenwende. Was dann geschah, wisst Ihr selbst, das muss ich Euch nicht erklären, jeder weiß, wo er an diesem Tag gewesen ist. Ich möchte hier nur von einem Traum berichten, den ich in der Nacht davor in Bad Gandersheim hatte.

Ich befand mich in der Wüste, Weite, Horizont, Himmel. Unter meinen nackten Füßen ein weißer glatter Boden, der sich kilometerweit vor mir hinstreckte. Ein paar Schritte von mir entfernt ein Körper, auf dem Boden ausgestreckt. Zwei nackte Füße in Hosenbeinen. Auf dem Boden zarte grau-pudrige Linien, unbeholfene Striche und Kritzelein. Vage, verschwommene Zeichen – oder Zeichnungen, unleserlich, unentzifferbar. Fast unmerklich beginnen sie, sich zu ordnen, sie ziehen sich zusammen, sie wandern den Körper entlang
A S D W I S I
Buchstaben, manche mit aggressiver Wut durchgekritzelt und ausgestrichen. Die Beine enden in einem Torso, einem grauen T-Shirt, auf ihm ein Schwarm ineinander verschlungener Echsen
ADD WIER DACH ISI IRIS WIRR HIRN
Vom Oberkörper zweigen Kopf und Arme ab, doch dort wo sie in Händen enden sollten, laufen sie in der Graphitspitze eines blauen Bleistifts aus. Instinktiv hebe ich meine Arme um mich meiner Hände zu vergewissern, zwei graupudrige Bleistiftspitzen blicken auf mich zurück. Der Horizont kippt in die Vertikale, mir schwinden sie Sinne. Das war der Moment, an dem ich erwachte.

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