Tamakun Ichiban: 1998

…What previously happened…
Es ist 1998.
Mit dem ersten DNA-Massentest in Deutschland wird der mehrfache Mädchenmörder Ronny Rieken überführt. Eine totale Sonnenfinsternis verdunkelt Teile von Kolumbien, Venezuela und der Karibik.

Den sechs Testobjekten, die mittlerweile die sechs verschiedenen Entwicklungs-Phänotypen angenommen haben, mangelt es indessen an nichts. Ein Bandai-Spezialisteam um den Mathematiker Junichi Inamoto, den Biologen Shunsuke Nakamura und die Computerlinguistin Maiko Sakata wechselt sich 24 Stunden täglich darin ab, über das Interface aus drei schwarzen Hartgummiknöpfen für optimale Vegatationsbedingungen zu sorgen. Einmal pro Woche erhält jedes Bandai-Mitglied einen Nachmittag frei, ein längerer Urlaub nach zwölf Monaten ist im Research & Monitoring Agreement zumindest in Aussicht gestellt.
Tamakun Ichiban, Niban, Sanban, Yonban, Goban und Rokuban indess erhalten mehrmals täglich ein Meal und einen Snack von Nakamura – jedoch niemals mehr, als für ihre Health Bar gut ist. Ihre Häufchen werden umgehend von Inamoto entfernt und das Licht wird während jeder Schlafphase von Sakata gelöscht. Mehrmals täglich nehmen sie an erheiternden Minispielen teil. Aki Maita oder ein hochrangiger Würdenträger des japanischen Kaiserhauses, der die Einrichtung gerade besucht, betätigen manchmal sogar selbst die „Snack“-Taste. Zunächst geschieht nichts Auffälliges. Tamakun Yonban löst zwar in statistisch alarmierender Häufigkeit Aufmerksamkeits-Laute des eingebauten 2Bit-Soundchips aus, doch durch wiederholtes Aktivieren der “Schelten!”-Funktion durch Inamoto fällt die Kurve rasch wieder in die quantitative Normalenverteilung zurück.

Am 18. Oktober notiert Aki Maita in ihrem Journal erste Zweifel,
reißt die Seite aber sogleich wieder aus dem Buch.

Fortsetzung morgen....

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