Von dreiviertel elf bis dreiviertel fünf hat
ein Flüsterpostkasten geöffnet, es passt
alles hinein, bis er dreiviertel voll ist
und ein Viertel tanzt noch im Dreiviertel-Takt
Vom Kottbusser Tor nur ein paar Meter weiter,
verbirgt sich ein Örtchen, das ist fabelhaft
Ein Hof voller Ruhe, ein Haus voller Leben
Ein Raum voller Klang und von Sprachbilderkraft
Ein dreiviertel Glas voll ist: Sehr optimistisch!
Und dreiviertel toll ist: nicht mehr ganz dicht!
Von Federn und Eisen, ein dreiviertel Kilo:
was fällt da nur schneller, was hat mehr Gewicht?
Sphärisch, exotisch, und raumdefinierend
stark unterbesucht, doch höchst angenehm
Die kleinste Toilette der Festivalspiele
begeistert Besucher, besteht im System
Ein Dreiviertel Jahr für ein neues Leben
Nach dreiviertel Wein kommt die Freude zurück
Eine dreiviertel Bühne: ist nach vorne offen
Die Vierte Wand bringt doch niemand mehr Glück
Drei Viertel, ein Ganzes, war uns’re Devise
So vieles hat heut in den Kasten gepasst
Er schwingt noch ganz leise im Rhythmus der Klänge
die oben ertönen, man war hier gern Gast
Wir sehen uns wieder, vielleicht ja in Frankfurt
Vielleicht hier im Kiez, irgendwo hier ums Eck,
Um nochmal zu zeichnen, erzählen, zu singen
vielen Dank für den Kaffee, wir sind dann mal weg!