Immer ist ein Besen da (aka: der “Besen-Song”)

Herbstbesen:
Wolken in dämmernder Röte
zieh’n über Burg, Berg und Feld.
Wie ein Mann mit trauriger Flöte
geht nun der Herbst durch die Welt.

Du kannst seine Nähe nicht fassen
Sie scheint wie ein alter Klang
von Nächten die früher beginnen
und von einem Kellereingang

Denn es säuselt der Wind in den Blättern,
denn es ruft uns der Fluss zum Geleit:
Was sucht ihr, törichte Träumer,
Ich bin euch die Herbstbesenzeit

Ich bin euch ein Pfad übern Holzmarkt
Und am Neptunbrunnen hinauf
Der Blick eilt voraus durch die Gasse
Und nimmt leichten Regen in Kauf

Wir warten schon lang vor der Türe
Über die uns ein Zeichen gehängt
Ein Besen aus Holz und aus Reisig
Der jeden von weit her empfängt

Noch schlugen die Uhren nicht fünfe
Noch schützen wir uns gegen Wind
Dann öffnet der Keller die Türe
Und die Herbstbesenzeit sie beginnt

Refrain:
Wer schenkt mir da ein?
Wer zahlt für den Wein?
Wer sind diese Leute?
Wer hat das bestellt?
Von wem stammt dieses Geld?
Wer kennt diese Menschen?
Ein Liter muss bei, weiß, rot, und gleich zwei
für all diese Leute
ein Gläschen wird sicher noch gehen…
im Sitzen muss auch keiner stehen

C: Es scheint schon voll, dort hinten auch?
R: Man rückt zurecht, so will’s der Brauch!
C: Ihr seid wohl schon seit fünf hier unten?
R: Durch die Bank recht frohe Stunden!

C: Hast Du schon ein Glas bekommen?
R: Hab mir irgendein’s genommen!
C: Wem ist der Wein, war der für Dich?
R: Hab ihn bestellt, doch für den Tisch!

C: Erscheint es Dir nicht auch recht heiß?
R: Das kommt vom Sauerkraut und Schweiß
C: Ein starkes Stück, wie sehr ich dürste!
R: Bedingt durch all die Griebenwürste!

C: Soll man schon Ratziputz bestellen?
R: Man trinkt ihn gerne auch im Hellen!
C: Wie? Ist es noch nicht mal achte?
R: Immer früher als man dachte?

Refrain:
Wer schenkt mir da ein?
Wer zahlt für den Wein?
Wer sind diese Leute?
Wer hat das bestellt?
Von wem stammt dieses Geld?
Wer kennt diese Leute?
Ein Liter muss bei, weiß, rot, und gleich zwei
für all diese Menschen
ein Gläßchen wird sicher noch gehen…
im Sitzen muss auch keiner stehen

Frühlingsbesen:
Lange war es kalt geblieben
Und so traurig, öd’ und leer!
Der Weinberg blieb dem Schnee verschrieben
Trug keine frohen Reben mehr

Doch auf Bächen ist kein Eis verblieben
Hat sich still davon gemacht
Alt und Jung frönt neuen Trieben
Und manche alte Lust erwacht

Wenn die Quellen wieder strömen
Sehnen sie „es ist soweit“
Wie ein Ruf aus allen Knospen
Ich bin die Frühlingsbesenzeit!

So fließt der Wein durch alle Zeiten
So tat er‘s schon viel hundert Jahr
Vieles ist in Durcheinander
Doch immer ist ein Besen da

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