Schrödinger-Song(s)

Da schreiben Lukas und Vera einen Text für ein Schrödinger-Lied und Anna (oder Doro) schreibt dazu, wie es es dem ganzen Thema (und ihrer Namens-Überlagerung) geziemt, nicht nur eine, sondern zwei Melodien, deren jeweilige Zustände sich jedoch im Refrain wieder überlagern!

Schrödinger-Song Version 1

Schrödinger-Song Version 2


Nach Mitternacht, bei zu viel Wein,
als zwei Optionen gleich gut scheinen
ringt der Geist noch lang mit seinen
Fragen, die stets wüten

Ist nachts zu schlafen seine Pflicht
um ausgeruht, mit klarer Sicht,
neu anzugehen, all das, was wichtig?
Oder soll er weiter brüten?

Der nächste Tag wird wieder schlimm
geopfert einer Nacht, die ihm
so viel versprach, und doch nicht immer
mehr ihm bot als Mythen!

Ob gesund, ob lustvoll leben
nach letztem Grund, nach Ruhe streben,
auf Ziel, auf Zweck sich festzulegen
davor wird er sich hüten.

In einer Kammer seiner Stadt
denkt zwischen langen Schatten
ein Mann, der zu erwägen hat
und blickt hinaus auf Wien

Er sucht in seinem alten Kopf-
verschlag, wo die Gedanken tropfen, wo
kein Halt, kein Griff, kein Schopf
zum Greifen der Gewissheit schien.

Es sind die Zweifel und das Trinken
sie lassen die Gedanken sinken
auf Pfaden, die ihn tiefer lenken,
und selten weiterziehen

Und aus der Flasche dringen Stimmen
– der Scotch, er wird sie leiser dimmen!
als sie nun auch von ganz tief drinnen
aus seinem Kopfgestell entfliehen

Oh Erwin, don’t you Schrödinger – yourself!
Oh Erwin, do not Schrödinger – your Brain!
Oh Erwin, you are Schrödinger – to your Mind!

Nein, seine Heimatzunge war
dies nicht, doch sprach die Stimme klar
die Sprache, die er nun ein Jahr
schon nutzt, seitdem er Wien verließ.

Von Stadt zu Stadt führt seine Flucht
zu Freunden, Vettern, wohlbetuchten
Gönnern, die er aufgesucht
hat und Vertraute hieß.

Doch Grübel folgt ihm überall
und so das Trinken und das Schallen
einer Ahnung, tief aus jenen Hallen
in seinem alten Kopfverlies:

Was, wenn als Urquell dieser Stimmen
dem dumpfen Zaudern, dunklen Singen
die aus dem Kopfeskasten dringen
sein Kater sich erwies?

Oh Erwin, don’t you Schrödinger – yourself!
Oh Erwin, do not Schrödinger – your Brain!
Oh Erwin, you are Schrödinger – to your Mind!

Wir alle haben sie zu tragen
Erwins dunkle Rätselfragen
begleiten uns bis an den Tag den
wir als den letzten kennen.

Auch mich begleitet Wein beim Dichten
bestimmt der Worte, Zeilen Richtung
verloren hinter jener Lichtung
die wir den Kasten nennen.

+ Vera + Anna +

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