Tamakun Ichiban: 2008

…What previously happened…

Es ist 2008.
Der Large Hadron Collider am CERN wird fertiggestellt. Überall auf der Welt warnt man vor dem Einschalten und fürchtet eine große Katastrophe.

Er hat sich indessen Paläste gebaut, in seinen Gedanken, und lebt doch selbst in einer dreckigen Lehmhütte aus 512 Pixeln. Nach einer kurzen Phase der zügellosen Decadence, in der Tamakun Ichiban sich hemmungslos seinem Lustempfinden hingab und jedes Tabu zu brechen suchte, gibt er auf: Es ist ihm nicht einmal möglich, sich in seiner eigenen Scheiße zu suhlen, da diese wie von Geisterhand ständig entsorgt wird; nicht gelenkt vom Weltgeist sondern eher einer blinden kosmische Willkür, die ihn verspottet. Jede Vorstellung an eine höhere Wirklichkeit, an ein Außerhalb seiner Welt, an eine Existenz jenseits des Schlüpfens aus seinem Ei, zerbricht für immer. Das Huhn ist Tod.

Das einzige, was ihn mit dem primordialen Rauschen des 2Bit-Prozessors verbindet, ist noch sein Wille, doch der bleibt gelähmt und betäubt vom ewigen Fressen und Schlafen und Fressen und Scheißen und Schlafen in seiner überflüssigen Existenz. Tiefer Abscheu überfällt ihn in seinem Ei, aus den Eingeweiden seines digitalen Seins heraus, Abscheu und Ekel.
Man darf sich Tamakun Ichiban nicht als glücklichen Menschen vorstellen.

Fortsetzung morgen....

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