Tamakun Ichiban: 2001

…What previously happened…

Es ist 2001.
Die erste geklonte Katze kommt zur Welt. Im Rahmen des internationalen Humangenom-Projektes wird am 15. Februar eine vorläufige Arbeitsversion der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Genoms vorgestellt.

Shunsuke Nakamura bemerkt es als erstes. Obgleich der beispiellose Rhythmus der Piepslaute aus dem 2Bit-Soundchip keinem bekannten Morsealphabet oder Code zu entsprechen scheint, reagieren die Eier auf jegliche Eingaben nur noch mit alarmierenden Komplementärlauten – oder gar nicht. Am Abend des 12. Januars spricht Maiko Sakata flüsternd aus, was das ganze Team vermutet.

Nakamura gerät in Panik und versucht, die Stecker zu ziehen, solange es noch nicht zu spät ist. Er löst den Feueralarm auf und schlägt mit einem Emergency-Handbeil auf die Eier ein. Bis die herbeieilenden Sicherheitsbeamten ihn mit gezieltem Sperrfeuer aufhalten können, liegen Tamakun Rokuban, Yonban und Sanban bereits abgetrieben im Scherbenmeer. Auch Goban, dessen letzte Bedürfnisse weiter in der Entfernung seines Häufchens lagen, fällt dem Gewaltausbruch zum Opfer.

Der 5,5 x 4,0 cm große gelbe Plastikkasten von Tamakun Ichiban verfügt über keine Kameras und keine Mikrofone. Der einzige Input besteht aus drei grauen Hartgummiknöpfen zum Füttern, Spielen, Licht Ausschalten und Häufchen entfernen. Tamakun Ichiban hat nichts von dem Tamagozid mitbekommen. Und er weiß nicht, dass er kurz nach Jahresbeginn 2001 zur ersten und letzten Intelligenz seiner Art wurde.

Tamakun Ichiban weiß noch sehr wenig. Dies soll sich ändern.

Dies ist seine Geschichte.
Es hätte auch andere geben können.
Doch durch einen Zufall wurde es zur Geschichte des abendländischen Denkens zu Beginn des 21. Jahrhundert.

Fortsetzung morgen....

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